Wasser-Fasten - Was muss man wissen



Definition

Fasten ist die völlige Abstinenz von allen Substanzen außer reinem Wasser in einer Umgebung völliger Ruhe. Alles andere z.B. Saft-Fasten, oder mit Brühe, Suppen etc. ist eine Reduktion der Kalorien bzw. "Scheinfasten". Man kommt aber laut wissenschaftlichen Erkenntnissen aus Studien von Professor Valter Longo und Kollegen trotzdem zu ähnlichen Ergebnissen (die Studienergebnisse findest Du hier und hier).

Vorab möchte ich betonen, dass ich niemandem, vor allem nicht wenn man krank oder sehr schlank ist, empfehlen würde Wasser-Fasten ohne ärztlichen Betreuung durch zu führen. Ich würde hier besonders Ärzte mit Expertise im Fasten konsultieren, wie z. B. Prof Dr. Michalsen aus der Charité Berlin oder die Ärzte in der Buchinger Klinik in Bad Pyrmont oder vor allem den berühmten Dr. Goldhamer aus den USA, mit seiner Fastenklinik "True North Health Center".
Trotzdem habe ich, nach ausführlicher Recherche, ein Wasser-Fasten in Eigenregie Zuhause durchgeführt und habe meine Erfahrungen dazu hier festgehalten.


Für das ärztlich begleitete Wasser-Fasten wird in der Fachliteratur empfohlen bei:

- leicht akuten gesundheitlichen Problemen 1-7 Tage

- schwerwiegenden akuten gesundheitlichen Problemen 5-14 Tage

- leicht chronischen gesundheitlichen Problemen 1-4 Wochen

- schwerwiegenden chronischen gesundheitlichen Problemen 1-6 Wochen

In manchen Fällen muss man mehr als eine Fastenkur machen.



Ein interessantes Buch zum Thema "Scheinfasten" von Valter Longo ist "Iss dich jung: Wissenschaftlich erprobte Ernährung für ein gesundes und langes Leben - Die Longevità-Diät"


 

 

 

 


Weitere interessante Literatur zum Thema ist das neue Buch "Mit Ernährung Heilen" von Professor Michalsen




Klicke hier zur Leseprobe



Oder auch das Buch von Andreas Buchinger "Buchinger Heilfasten: Mein 7-Tage-Programm für zu Hause"






Was muss ich beim Wasser-Fasten in Eigenregie beachten?

1. Wasser-Fasten Zuhause in Eigenregie sollte man nicht länger als 5 Tage machen, als halbwegs gesunder Mensch. Es ist auch gut wenn man nicht ganz allein ist und jemanden hat falls etwas ist.
Wenn man sehr dünn ist und wenig Fettreserven hat sollte man von zu langem Wasser-Fasten absehen. 48 Stunden höchsten je nach Typ und ob jemand geübt ist zum Beispiel. Kinder sollten nicht Wasser-Fasten, aber eigentlich auch sonst nicht fasten. Wobei es ja bei Kindern öfters der Fall ist, dass sich ein natürliches Bedürfnis zu fasten einstellt. Das Verringerte Hungergefühl ist bei Erwachsenen auch oft noch aber es wird oft im Laufe des Leben weg konditioniert.

2. Wenn man krank ist und auf Medikamente angewiesen ist, sollte man Wasser-Fasten lieber unter medizinischer Aufsicht durchführen, denn das Fasten verstärkt die Wirkung der Medikamente, die müssen dann wieder neu eingestellt werden, oder evtl. ganz abgesetzt werden. Zuhause in Eigenregie kann man in einem solchen Falle lieber ein Saft-Fasten durchführen.

3. Wasser-Fasten sollte man in einer ruhigen Umgebung, mit viel Ruhezeiten machen, denn es kostet viel Kraft und kann unter Umständen sehr schwächen. Das heißt am besten auch frei nehmen von der Arbeit.

 4. Als Vorbereitung 2-3 Tage vorher keine tierischen Nahrungsmittel essen, kein Fleisch, Milchprodukte, Käse etc., denn der Entgiftungsprozess ist sonst sehr anstrengend und vllt. zu viel auf einmal für den Organismus.

5. Man soll einen Einlauf vor und nach dem Fasten machen, währenddessen ist nicht so gut da man sehr schwach ist und es zu viel Stress für den Organismus bedeuten kann.

6. Man sollte auf jegliche Nahrungsergänzungsmittel verzichten, B12 und auch pflanzliche Ergänzungsmittel nicht, denn auch diese werden verstärkt und der Organismus soll absolute ruhe haben von jeglichen herein kommenden Substanzen außer Wasser. Schon kleine Mengen an Kohlenhydraten, z.B. Saft können die Entgiftungsprozesse deutlich verlangsamen.

7. Auch keine Cremes, Salben, Zahnpasta, Shampoo, Deo, Parfüm, Schminke etc. benutzen, denn es ist eine Zeit des Ausleitens, wo alles raus soll und nicht mehr in den Körper rein.

8. Sport oder schweißtreibende Aktivitäten vermeiden, denn dies hält den Prozess der Entgiftung auf und bringt den Körper wieder in einen Arbeitsmodus, weg vom Ruhe- und Entgiftungsmodus. Es kann sein, dass man durch zu viel Aktivität von der Fettverbrennung mehr in die Proteinverbrennung kommt, was nicht gut und nicht gewollt ist.

9. Duschen, Baden oder Sauna eher vermeiden, denn der Kreislauf ist sehr anfällig und man könnte ohnmächtig werden. Auch Aufpassen bei schnellem Aufstehen. 

10. Längeres fasten sollte man nur ein- oder zweimal im Jahr machen. Kürzeres Fasten 3-5 Tage je nach Person und Kondition kann man einmal im Monat machen.

11. Wasser kann man stilles Mineralwasser kaufen oder destiliertes Wasser nehmen. Die fehlenden Mineralien im Wasser sind nicht schlimm, denn der Körper speichert die Mineralien die er braucht in den Nieren, wenn keine neuen mehr reinkommen. Wasser trinken sollte man nicht zu wenig und nicht zu viel. Von zu wenig dehydriert man und von zu viel bekommt man eine Wasservergiftung.
Etwas 6-8 Gläser a 400 ml sind gut. Eins mehr oder weniger ist ok. 
 
Ich habe einfach Leitungswasser getrunken, da dies in Deutschland grundsätzlich ok ist, auch wenn ganz kritische Stimmen dies nicht befürworten würden.

12. Sehr wichtig ist auch der "Refeeding-Process", das Fasten-Brechen. Hierbei muss man beachten, dass man die Hälfte der Zeit die man gefastet hat braucht, bis man wieder seine gewohnten und "normal" schweren Mahlzeiten zu sich nehmen kann. Man beginnt mit Säften, Frucht- oder Gemüsesäften (wobei Früchte grundsätzlich leichter sind als Gemüse, sie haben nur einfach viel mehr Zucker). Man kann fortfahren mit ganzen Früchten, gedünstetem oder rohem verträglichem Gemüse und dann gekochten Kartoffeln, oder Reis, etc. und zuletzt Hülsenfrüchte bzw. tierische Nahrungsmittel. 
Die langsame Wiedereinführung von Nahrungsmitteln ist sehr wichtig beim Wasser-Fasten, vor allem je länger man gefastet hat, da man sonst eine "Essensvergiftung" bekommen kann, was vllt. sogar lebensgefährlich sein kann.



Nebenwirkungen und Entgiftungseffekte

Für einen Laien ist es schwer zu erkennen was genau jetzt Entgiftungssymptome sind und welche Symptome wirklich eine Gefahr anzeigen. Die Entgiftungssymptome können auch sehr starkt und schlimm sein und dazu führen dass man sich wirklich sehr elend und krank fühlt. Daher ist es besser, vor allem wenn man schon krank ist, das Wasser-Fasten unter ärztlicher Aufsicht zu machen.

- Übelkeit bis zum Erbrechen;

- Kopfschmerzen / Kopfdruck;

- Verstärktes Kälte empfinden (kalte Füße und Hände)

- Kreislaufprobleme / Schwindel bis hin zu ohnmächtig werden;

- Schlafstörungen;

- Unruhezustände;

- Erhöhter Puls und Herzrasen;

- Schmerzen in der Nierenregion (wg. dem Abbau von Giftstoffen);

- Schmerzen in verschiedensten Regionen des Körper, je nach dem was man für Probleme hat;

- körperliche Schwäche;

- Starke unangenehme Körpergerüche, Mundgeruch;

- Verstärkung der Sinne, Riechen, Schmecken, Hören, Sehen, Fühlen;

- Fastenkrise ca. am dritten Tag;

- Nach etwa drei Tagen verstärkte Serotonin-, Dopamin- und sonstige Endorphinausschüttung d.h. Glücksgefühle, Stimmungshoch, Aktivitätsdrang usw.;

- Verminderte oder Auslöschung der Hungergefühle



Ein sehr gutes Interview von Doktor Alan Goldhammer findest Du hier
 
 
 
oder hier 
 

 

Kommentare




Alle hier publizierten Informationen sind kostenlos und sollen frei verfügbar für alle Menschen sein.


Da ich kein Geld von Menschen nehmen möchte die es nicht aufwenden können, freue ich mich wenn Du, falls es Dir möglich ist, meine Arbeit über Deine Amazonkäufe unterstützen kannst!





*Amazon Affiliatelinks






Beliebte Posts aus diesem Blog

Natürlich gesund werden Galina Schatalova

"Schlechte" Gewohnheiten

Tierisches Protein