Natürlich gesund werden Galina Schatalova


Neben dem Konzept der Heilkräftigen artegerechten Ernährung, hat Schatalova das System der natürlichen Gesundung konzipiert. Welches auf der These gründet, dass wir Menschen uns in einem Komplexen Wechselspiel mit unserer natürlichen Umwelt entwickelt haben. So ist unser Organismus, das heißt seine innere Balance und die Aktivierung seiner (Selbstheilungs)Kräfte auf dieses harmonische Wechselspiel abgestimmt.
 Ernährung, Bewegung, Wärmeregulierung, Atmung und die geistige Einstellung sind die Kanäle / Instrumente, die uns mit der natürlichen Umwelt verbinden, wodurch es zu einem Energieaustausch kommt. Schatalova geht davon aus, dass Nahrung und somit Kalorien nicht die einzigen "Energielieferanten" für uns Menschen sind, denn wir brauchen auch Frischluft, Temperaturbelastungen, eine positive Geisteshaltung etc. als Energiequellen.
 
Weiter geht Schatalova davon aus, dass der Prozess der Entkopplung des Menschen von seiner natürlichen Umwelt mit der Entstehung vieler Gebrechen und Krankheiten zusammenhängt. Da sich der Mensch in der modernen Zivilisation, immer weiter von seiner Natur und seinen eigentlichen natürlichen Rhythmen und Fähigkeiten zu Überleben entfernt und entfremdet hat. In der Folge "entarten" (degenerieren) wir mehr und mehr und sind nicht mehr in der Lage Erkrankungen und der vorzeitigen Alterung stand zu halten. 


Das Zusammenspiel von der richtigen Ernährung, Bewegung, Temperaturregulierung (durch wärme und Kälte), Atmung und einer positiven Geisteshaltung sind für Schatalova die fünf Säulen um die Selbstheilung unseres Organismus zu entfachen. 

Sie macht das Zusammenwirken von diesen fünf Kernfaktoren dafür verantwortlich, dass der menschliche Organismus (der nicht isoliert von seiner natürlichen Umwelt gesehen werden kann) sich selbst in Richtung Gesundheit regulieren kann.
Sie betont wie essenziell es für unsere Gesundheit ist, im Zusammenspiel mit der Umwelt zu leben. Schatalova sagt, unser Organismus (und auch unser Geist) hat sich in dieser Umwelt, unter den Einflüssen der Natur entwickelt und daher ist seine Regulierung von ebendiesen Einwirkungen abhängig, um seine Gesundheit zu erhalten. Mit Einflüssen der Natur meint sie z.B. Kälte, Wärme (nicht gleichbleibende Temperaturen), (reine) Luft, Licht (Tag- und Nachtrhythmen), unbehandelte (keine Pestizidbelastete) und unverarbeitete Nahrungsmittel, etc.  



Die Atmung
 
Hierzu sagt Schatalova, "unter den Lebensbedürfnissen des Menschen ist die Atmung das Wichtigste. Mit dem ersten Atemzug beginnt das Leben, mit dem letzten endet es. Wenn der Mensch ohne Wasser einige Tage leben kann, ohne Nahrung Wochen und Monate, ohne Bewegung Jahre, so kann er ohne Atmung nur Sekunden überleben, im besten Fall Minuten"(vgl. 24). 
Von der Atmung hängt alles ab, der Blutkreislauf, die Versorgung mit Nährstoffen, die Wärmeregulierung, die geistige Tätigkeit, selbst unsere Emotionen hängen mit der Atmung eng zusammen. Sind wir aufgeregt oder ängstlich atmen wir schneller bzw. öfters und oberflächlicher, sind wir ruhig und entspannt atmen wir langsamer, seltener und tiefer. 
 
Die Atmung ist ein sehr komplexer Vorgang, für ausschlaggebend hält Schatalova jedoch die Bauchatmung (in Verbindung mit der Brustatmung), sie hält diese für "die Grundlage des natürlichen Atmungsprozesses eines gesunden Menschen" (ebd. s. 75). 
Auch das Zwerchfell ist Verbunden mit der Atmung. Wichtig ist tief und langsam (statt schnell und oberflächlich) zu atmen. Der Grad der Erhöhung und der Verringerung des Drucks in der Bauchhöhle, ist nicht nur wichtig für die Optimierung des Atemprozesses, sondern auch für die Effektivität des Blutkreislaufs nötig (ebd. s. 76).
Auch die Hautatmung ist für unsere Gesundheit und eigentlich sogar für unser Überleben notwendig. Daher ist es wichtig unsere Haut, die Poren regelmäßig mit Wasser oder durch starkes Schwitzen wie beim Sport oder in der Sauna zu reinigen.  
 
Sie führt weiter aus, dass die Atmung auch in Begleitung von Bewegung, im richtigen Rhythmus ausgeführt werden kann. Dies sei sehr geeignet um chronische Erkrankungen zu bekämpfen. Yoga hält sie für gute Bewegungsabläufe, da hier immer auch das Ein- und Ausatmen mit integriert werden. Auch beschreibt sie in diesem Kontext die Luft / den Atem als eine Lebensenergie, die bei den Yogis Prana genannt wird. Im Yoga bedeutet Pranayama (yama = Selbst-Kontrolle) die Kontrolle über die Lebensenergie durch Atemübungen. Schatalova ist der Überzeugung, dass wir die Fähigkeit besitzen, bewusst und durch Willensanstrengung die Energieströme in bestimmte Teile und Organe unseres Körpers zu lenken (vgl. S. 83).

Um von den gesamten Vorteilen der Atemübungen für unsere Gesundheit zu profitieren, ist es laut Schatalova ebenfalls relevant den energetischen Aspekt mit zu berücksichtigen. Mit energetisch meint sie in diesem Falle den Ort, sowie seine Luftkomposition. Sie rät dazu die Übungen in einem Wald, an einem See  / Flussufer oder in einem Park durchzuführen. 
 
Im groben ist es wichtig tief in der Bauch und dann in die Brust einzuatmen, vor allem durch die Nase (denn die Nase filtert Giftstoffe, wärmt und fördert eine höhere Sauerstoffaufnahme) und lange auszuatmen. Die Ausatmungsphasen sollten länger als das Einatmen dauern. Ebenfalls ist die Anzahl der Atmungszyklen pro Minute ausschlaggebend. Seltener Atmen ist besser als öfters. Eine Frequenz von ca. vier bis sechs Atmungszyklen sind bei einem natürlich gesunden Menschen normal. Sie führt an, dass in Experimenten festgestellt werden konnte, dass allein eine vollwertig vegane Ernährung zu weniger Atemzyklen führen kann.
 
 
 Die Bewegung
 
 Alles was lebt bewegt sich argumentiert Schatalova. Bewegung ist ein zentraler Aspekt zur Selbstregulierung unseres Organismus. Gemeint ist nicht nur die äußere, sondern auch die innere Bewegung. 
Alle unsere Körperfunktionen, aber auch "geistiges" Wohlbefinden werden über Bewegung reguliert. 
Unser Blut bewegt sich durch unseren Körper und befördert so die Nährstoffe, Hormone, Botenstoffe, Sauerstoff und Giftstoffe an die entsprechenden Stellen. 
Die Lymphen können nur über die Bewegung unserer Muskeln angeregt werden und entgiften. 
Im Übrigen ist ebenfalls der Blutkreislauf teils abhängig von der Bewegung unserer Muskulatur (sowie der Atembewegung). Da der Rückfluss von Blut zum Herzen über die Venen, vor allem durch die Kontraktion unserer Muskulatur erfolgt.  Das heißt, die äußere und die innere Bewegung hängen zusammen und haben das gemeinsame Ziel unserem Organismus optimale Existenzbedingungen zu ermöglichen.
 
Schatalova sagt: "Wenn Sie nicht laufen können, dann gehen Sie und wenn Sie nicht gehen können, dann Kriechen Sie". Das Betont wie wichtig sie auch diesen Kernfaktor für unsere Gesundung einstuft, denn Bewegungslosigkeit ist tot.  
 Ein anderer Aspekt ist, dass hiermit nicht monotone immer gleiche Bewegungen gemeint sind. Sie betont, dass immer gleiche, sich wiederholende Körperübungen nicht besonders geeignet zur Anregung von Selbstregulierungskräften sind. Sie meint Bewegung muss fließen, sie hält Yoga und zur Fuß laufen (schnell oder langsam) für die besten körperlichen Bewegungsformen. 
 

Wärmeregulierung

Schatalova geht davon aus, das der Mensch im Grunde von "Draußen", wo auch die Tiere wohnen herkommt und daher ein Naturwesen ist. 
Sie betont dass jede Spezies seine natürlichen Grenzen der Wärmeregulierung hat, dass wir aber durch unsere Zivilisationseinflüsse, stark von unserer wahren Natur abgerückt sind und daher unsere Grenzen immer weiter eingeschränkt haben. 
 
Daher sagt sie: "Der Mensch sollte weder bei Hitze noch bei Kälte besondere Unannehmlichkeiten empfinden. Aber besonders
wichtig ist es, dass er keine Angst vor der Kälte hat. Die
Kälte sollte sein Verbündeter werden, weil sie die Schutzkräfte des Körpers mobilisiert, seine Tätigkeit harmonisiert und den Prozess der Selbstregulierung stimuliert (vgl. s. 27)".
 
Sie führt an, dass wir von Natur aus in der Lage sind große Temperaturunterschiede zu managen und dass unser Organismus, sich über Kälte und Wärmeeinwirkungen -ebenso wie über Bewegung- reguliert und erst hierdurch wichtige Körperfunktionen ausführen kann. 
In diesem Sinne ist sie eine große Anhängerin der Sauna, Schwitzhütten oder eben von Wechselduschen und vom Schwimmen in Seen oder Flüssen auch im Winter. Abhärtung über Kälte nennt sie es, auch wenn es etwas altmodisch klingt, so sind die Zahlreichen Vorteile von regelmäßigen Wechselduschen schon unlängst belegt.
Sie rät jedoch für Kranke zunächst eine Zeit der Eingewöhnung einzuführen und erst nur mit den Füssen zu beginnen.


Ernährung


Schatalova räumt der Ernährung in ihren Studien zunächst den meisten Raum ein, auch wenn sie alle fünf Faktoren als gleichwertig wichtig erachtet.

Sie begründet diesen Schwerpunkt auf Ernährung, in dem sie sagt, dass zum einen die Zusammensetzung der Nahrung in bedeutendem Maß die chemische Zusammensetzung der Zellen des Organismus prägt und zum anderen, weil auf keinem anderen Gebiet derartig viele pseudowissenschaftliche Vorstellungen verbreitet werden, wie im Bereich der Ernährung.

Sie macht dafür eine fehlende einheitliche Ernährungsdisziplin verantwortlichen.
In umfassendem Maße legt sie dar, warum eine vegane rein pflanzliche Ernährung, sowie möglichst unverarbeitete und unbehandelte naturbelassene Nahrungsmittel essentiell für den Prozess der sich selbstregulierenden natürlichen Gesundung sind. Hier betont sie ebenfalls die Relevanz des Kochens für einige Lebensmittel, wie Kartoffeln, Kohl, Aubergine, Getreidebrei etc. aber für viele andere Lebensmittel sei der Rohverzehr zur bestmöglichen Nährstoffverwertung vorteilhafter.

Schatalova ist mit diesem Ernährungskonzept damals ihrer Zeit weit voraus und sie musste sehr viel improvisieren um ihre eigenen, auf Beobachtungen beruhenden Studien und Experimente durchzuführen. Aber für die Patienten die ihren weg zu ihr gefunden haben, war es, wenn sie sich an ihre Vorgaben hielten, die Rettung denn diese waren oft von allem anderen Ärzten abgeschrieben und als unheilbar und todkrank erklärt worden. 

Die allermeisten von Schatalova erarbeiteten ernährungsspezifischen Forschungen, die sich auf ihren sehr basalen und improvisierten Studien gründen, haben sich in der heutigen wissenschaftlichen Forschung als richtig erwiesen und wurden vielfach in Studien nachgewiesen (Dazu mehr in dem Beitrag Gesund werden mit einer vollwertigen pflanzlichen Ernährung - Plant Based Whole Food).

Auch ist Schatalova eine große Freundin von weniger ist mehr. Sie stellt die Theorie der "Ausgewogenen Ernährung" in Frage und so auch die Kalorientheorie. Fasten und seinen Kalorienbedarf dauerhaft zu reduzieren, hält sie für besonders wichtig und notwendig, wenn man sein volles gesundheitliches und Lebenserwartungs-Potential entfalten will. 
 Hier ist sie allerdings sehr streng, vor allem wenn Menschen schon krank sind. Sie macht zwar keine Wasserfastenkuren, aber sie setzt ihre Patienten auf nur 400 Kalorien pro Tag. Kranken verbietet sie Zucker (Süßigkeiten), Öle, Brot, tierische Nahrungsmittel und nur wenig Salz. Ebenfalls verbietet sie die Einnahmen von Medikamenten, auch wenn dies keine Nahrung ist, so wirkt es doch chemischt sehr verändernd auf den Körper, der seine Kräfte der Gesundung / Regulierung "von selbst" zurückerobern soll.
Ernähren soll man sich von hochwertigen, nährstoffreichen Lebensmittel, mit einem hohen Rohkostanteil und frisch gepressten Säften. Vor allem bevorzugt sie frischen Rote Beete Saft.  
Ausnahmen sind erlaubt. So darf man ein oder zweimal im Jahr bei Schatalova sogar Kuchen und andere tierische Nahrungsmittel oder ähnliches essen.


Die geistige Einstellung

Für Galina Schatolova ist auch diese Komponente für die Gesundung des Organismus sehr wichtig. Sie betont immer wieder, dass eine positive und Lebensbejahende und glückspendende innere Geisteshaltung die Selbstheilungskräfte ebenso anregen und genauso nötig ist, wie die anderen vier Kernfaktoren. Sie betont vor allem, dass der Mensch als Naturwesen in die Natur zurückkehren muss, weil diese uns harmonisiert. Man soll spätestens um fünf Uhr morgens aufstehen und als erstes raus in ein Park oder Wald gehen und laufen. Wenn man in der Stadt lebt, gehen am frühen morgen auch Straßen, denn da ist die Luft noch etwas frischer als später am Tag. Gewässer in natürlicher Umgebung, soll man nutzen, um nach dem Laufen ein Bad zu nehmen, dies aber erst wenn man eine Gewöhnungsphase hinter sich hat. Sie ist der Überzeugung, dass der Mensch seine Kraft und seine Lebensfreude aus der Natur bezieht und das wir zurück zur Natur finden müssen um unsere Kräfte ganz zu entfalten.
So rät sie ganz Zuletzt in ihrem Buch "Wir fressen uns zu Tode", dass wenn man in der Stadt lebt, man zumindest an den Stadtrand ziehen sollte.  




Wir fressen und zu Tode                 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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